SCHALL UND HALL.
TON UND ECHO.
BILD UND ABBILD.
DRUCK UND GEPRÄGE.
KEINE SPUR OHNE ZEICHEN. KEIN IMPULS OHNE FOLGEN.
Johannes Groht spürt den Dingen fotografisch nach und geht ihnen auf den Grund. Mittels Ausschnitt, Positiv-Negativ-Umkehr, Steigerung von Kontrast und natürlicher Farbigkeit geleitet er uns in den Mikrokosmos unserer alltäglichen Utensilien. Erosion, Abnutzung, Kratzer und Flecken auf Gegenständen und Materialien nimmt er in den Blick. Er offenbart uns damit eine vielfältige Sammlung an Selbstportraits unserer gegenständlichen Welt.
Ob uralter Stein, abgefahrener Straßenbelag oder achtlos vernutztes Blech; in seinen Kos- mosgrafien eröffnet uns der Künstler ein über- raschendes Universum unbekannter visueller Räume. Damit erinnert er uns zugleich an den begrenzten Horizont unserer sinnlichen Wahr- nehmung. Und schenkt uns die Möglichkeit, uns assoziativ und schöpferisch dem Unsichtbaren und Verborgenen in unserer Welt zu nähern. Mich selbst haben die Kosmografien von Johan- nes Groht zu poetischen Wortspielen angeregt. Meine Verse sind zugleich der lyrische Gärstoff aus einer gesellschaftlichen Gemengelage von grassierender Furcht, existenzieller Unsicherheit und spürbarer zwischenmenschlicher Distanz.