Lyrik und Malerei berühren sich
Deep Science war der Titel einer Ausstellung, die der Münchner Künstler Gerd Scheuerer in der Ulmer scanplus galerie über drei Etagen hinweg inszenierte. Komplexe Abstraktionen, aus tiefem Schwarz geboren, zum Licht und hin zu symbiotischer Farbigkeit drängend, oft großformatig, aber auch im Kleinen höchst eindrucksvoll. gerSCh*, so Scheuerers Künstler-name, zog die Besucher bildgewaltig in seinen Bann, füllte die Galerie mit philosophischer Durchdringung im Farbgrund, starken Verdichtungen und
sattem Fluss.
Christine Langer hat sich mit ihrer viel beachteten Lyrik und zahlreichen Veröffentlichungen im ganzen deutschsprachigen Raum Gehör verschafft. Zuletzt begeisterte sie mit ihrem Gedichtband Körperalphabet. Die Poetin wandelte ungezählte Male durch den Deep Science-Kosmos und sammelte hier tiefe Eindrücke und Gefallene Sterne. Was die Symbiose aus Lyrik und Malerei hier so außergewöhnlich macht: Die Dichterin ließ sich ohne doppelten Boden in die Farbwelt fallen, kannte beim Schreiben weder Bild-Titel noch die Intention des Künstlers, durchdringt das Werk aber zutiefst berührt und berührend im selben Seelenraum.
Udo Eberl, Kurator