Fotografien von Johannes Groht
Lyrische Texte von Franz X. Scheuerer
THE HINTERLAND, L‘HINTERLAND, EL HINTERLAND, HINTERLÂNDIA – das Hinterland ist überall. Es liegt jenseits der alltäglich gewohnten, geschäftigen Welt. Es ist der wenig beachtete Hintergrund, auf dem die Metropolen gedeihen. Es ist Erhabenheit und Weite, Großzügigkeit und Schönheit.
Wir kennen diese Landschaft als kultiviertes Naherholungsgebiet oder beängstigende Wild- nis, als auszubeutendes Rohstoffvorkommen oder zeitlosen Sehnsuchtsort. Wir kartografieren und katalogisieren, verändern und verbrauchen sie. Wir betrachten Landschaft in Bildern. Wir lesen sie durch den Filter fremder oder eigener Vor- stellungen. Sind diese Bilder der Landschaft
ein Fenster zur Welt, oder sind sie ein Spiegel unserer selbst? Sind sie Ausblick oder Einblick?
Diese Fragen lotet Johannes Groht mit seinen Fotografien aus. Das unfassbare Hinterland ist dabei stets ein konkreter Ort, ob in Deutschland, der Schweiz, in Italien oder Griechenland. Seine Ferne erregt Neugierde. Als sichtbares Etwas wird es zum Symbol für das Erkennbare und dennoch Unerreichbare.
Franz X. Scheuerer nähert sich den Bildern mit lyrischen Texten. In seinen Bildbefragungen sucht er die Landschaften zu entziffern und begibt sich auf die Spuren seiner Assoziationskraft und Wahrnehmungscodes. Seine Textfragmente deuten die Bilder lyrisch aus und ergänzen ihre visuelle Aussage.
H I N T E R L A N D – unser landschaftliches Unter- bewusstsein. Ein Raum, den wir flüchtig streifen und doch nicht wirklich sehen.