Szenische Fotografie von Andreas Thal
Die Betrachtung von Kunstwerken ist ein Akt des Schauens, des Bedenkens, der Abwägung. Am musealen Ort erwartet das Publikum Erlebnisse von Besonderheit, Verfremdung oder gar Verzauberung. Seien es intellektuelle Vertiefung, Schaulust oder Voyeurismus: Ein Austausch zwischen dem Kunstwerk und den Betrachtern nimmt seinen Lauf. Der Künstler gibt sich preis, das Publikum genießt, abstrahiert und interpretiert. Die Gedanken sind frei. In dieser Atmosphäre der Kunstbetrachtung findet Andreas Thal seine Motive. Die unsichtbare Zwischenwelt des Abstands, der Nähe und der Räumlichkeit zwischen den Betrachtenden und dem Kunstwerk bieten ihm den Gegenstand seiner fotografischen Perspektive. Andreas Thal zeigt in seiner Werkschau Kunstbetrachtung die Faszination von innerer Einkehr, intimer Selbstversunkenheit und aktiven Schauens: Der Fotograf als Kunstbetrachter der Kunstbetrachtung.
Franz X. Scheuerer